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Mittwoch, 5. August 2015
Donnerstag, 23. Juli 2015
6. Bye bye Trinidad - das war's für's Erste...
Ja, nun da ich mit meinem Work-Permit
selbständig mit meiner eigenen Firma arbeiten durfte und gerade Pläne
schmiedete, wen ich wohl zu meiner ersten Präsentation einladen sollte,
überschlugen sich die Dinge...
Meine Tochter, die ja schon im Juni 2014
wieder zurück in die Schweiz wollte, voller Verständnis, dass sie dies vorerst
ohne Mama tun musste, hatte nun Probleme mit der, von ihr selbst gewählten
Situation.
Ich wähnte sie zu dieser Zeit noch immer zufrieden
und gut integriert in der Familie ihrer Patentante in der Schweiz, wo sie sich
ja bereits über sieben Jahre während meiner Berufstätigkeit, zu Mittagszeiten
und nach der Schule aufhielt, bis ich sie nach Feierabend dann abholte.
Diese Familie machte es mir damals auch möglich,
erst mal alleine nach Trinidad zu fliegen, um alles für die Auswanderung
abzuklären und vorzubereiten. Mehr weinenden als lachenden Auges mussten sie
uns damals ziehen lassen und so war alle dementsprechend froh, dass mein Kind
nun zu Ihnen zurück in die Schweiz kam. Eigentlich war die erste Wahl meiner
Tochter ein Internat, aber nachdem wir festgestellt hatten, dass sich Einheimische
keinen Internatsplatz leisten können, weil Fremde horrende Preise für diese
Einrichtungen bezahlten, mussten wir das leider wieder verwerfen.
Der
Schock!
Mein Flug war schon für den 1.6. gebucht und
ich wollte mit meiner Jüngsten zwei volle Monate in Deutschland und der Schweiz
verbringen. Vor meinem geistigen Auge spulte schon der Film ab, wie wir beide
zusammen ein bischen durch Italien, danach noch durch Deutschland, vielleicht
noch die Niederlande tingeln und dort eine Weile bleiben, wo es uns gefällt.
Aber dann kam zwei Wochen vor meinem Abflug alles anders...
Zum Schutz meines Kindes möchte ich hier nicht
detailliert auf alles eingehen und zu viel über sie preisgeben, nur soviel,
dass sie psychische Probleme hatte, weshalb ich meine Trinidad-Auswanderung
unverzüglich abbrechen und nun eine Weile „auf Eis legen“ musste.
Welcome
back to Germany!
Ich bin also wieder hier, in meiner
Heimatstadt Offenburg, welche ich vor 30 Jahren verlassen habe – zuerst war ich
zwar etwas traurig und niedergeschlagen, wer verlässt schon gerne das Paradies
– aber nun, da ich mich langsam akklimatisiert habe, finde ich die Situation
super cool.
Mal wieder ein neuer Anfang aber mit viel Erfahrung, Energie und
einem virtuellen Büro im Gepäck. Schliesslich bin ich ja keine dieser
gescheiterten Existenzen, die sich nach einiger Zeit krank, abgemagert und
völlig Pleite wieder in die Arme von Deutschlands
Sozialeinrichtungen werfen.
Irgendwie
war es sogar richtig toll, wieder hier zu sein, mal nicht wie in den letzten 26
Jahren als Ausländer angesehen zu werden - willkommen zu sein im eigenen Land
ist was fantastisches!
Und Paradies? War’s das wirklich?
Man hat mich belogen, betrogen, beklaut und am
laufenden Band versucht mich aus- und/oder zu benutzen oder zu übervorteilen.
Man muss wirklich I M M E R auf der Hut sein und das ist auf Dauer sehr, sehr anstrengend. Sicher, hier gibt’s das auch, jedoch nicht in dieser fiesen Art und Weise.
Hier
in Europa wissen wir meist, wo mit wem und wann wir auf der Hut sein müssen, in
der Karibik ist das anders. Obwohl ich vieles auf „meiner“ Insel geliebt habe,
alles in allem war es unheimlich anstrengend dort zu leben und sich etwas
aufzubauen – auch oder gerade was echte Freundschaften betrifft.
Trotzdem, sobald es möglich ist, werde ich es wieder
in Angriff nehmen und meine Koffer nochmals packen. Vielleicht immer nur zum
überwintern oder so, vielleicht auch auf einer der anderen Karibikinseln, mal
sehen. Alles ist wieder offen, die Karten werden neu gemischt. Aber für’s
nächste Mal weiss ich nun ja wenigstens wie’s geht. Und das, was ich alles erlebt, gesehen und dazu gelernt habe - egal ob gut oder schlecht - nimmt mir keiner mehr weg!
Samstag, 20. Juni 2015
5. Immigration Division – alle Jahre wieder... 2. Teil
So der Plan hiess also ab sofort:
Firmengründung!
Gesagt – getan!
Ein damaliger sogenannter „Freund“
nahm mich als gleichberechtigten Direktor in seine Firma auf, die dann
umbenannt wurde und ab dem Zeitpunkt ein Marketingunternehmen war. Die Firma
wurde vor ungefähr 15 Jahren mal registriert, aber niemals in Betrieb genommen.
Das sollte sich jetzt ändern!
Die Anpassungen der
Registrierungsdaten waren kein Problem, was wir da noch nicht wussten: auch als
Direktor benötigte ich ein Work Permit! SCHÖNER MIST!
Also ging das ganze Theater
von vorne los. Genau das wollte ich ja eigentlich vermeiden. Schöner Sch...
Also frisch und munter die
Dokumente wieder zusammen gesucht, kopiert bis der Drucker glühte, polizeiliche
Führungszeugnisse aus 3 Ländern besorgt (ich muss wohl nicht erwähnen, dass das
erste FZ, was bei mir eintraf, bereits nach einer Woche da war – aus der
Schweiz! Das zweite kurze Zeit später aus Deutschland und das, auf welches ich
6 Wochen warten musste, kam aus... na, ihr wisst es sicher schon: Trinidad –
wie auch sonst!
Nach ca. 7-8 (gefühlten
1'000) Terminen bei der Immigration und nachdem drei Monate verstrichen waren,
hatte ich dann einen Interviewtermin mit einem Beamten des Ministry of Trade.
Der wollte überprüfen, ob Trinidad diese Firma überhaupt benötigt. Mein
Co-Direktor meinte nur lapidar, die wollten wohl überprüfen, ob meine Adresse
und die Angaben alle stimmten. Ich war da anderer Meinung und suchte schon mal
alles zusammen, was irgendwie die Ernsthaftigkeit meines Anliegens untermauern
könnte, so wie meinen Businessplan, Diplome, Referenzen, Zusammenarbeitsverträge
mit Schweizer Kunden, etc.
The Ministry of Trade
The Ministry of Trade
Als der Beamte mich anrief
und fragte, ab wann ich denn am nächsten Tag Zeit hätte für seinen Besuch und
ein paar Fragen, antwortete ich spasseshalber: sofern nicht Morgens vor 7 Uhr,
ist mir alles recht... Er kam dann - wie konnte es auch anders sein - morgens
um 7 Uhr! War dann noch leicht genervt, weil er mein Haus nicht gleich gefunden
hatte und dazu noch im Stau stand - was hatte er erwartet? Es war Trinidad! Man
weiss das!
Während eines zweistündigen
Interviews lief mir der Angstschweiss (oder vielleicht waren es auch Hitzewallungen,
welche Frau in den Wechseljahren halt ab und zu so hat - grad nach dem Duschen
ist es immer besonders übel) in Strömen runter.
Anfänglich dachte ich, dem offiziellen
Herrn war es strikt verboten worden, bei der Kundschaft ein freundliches
Gesicht aufzusetzen. Auf meine, mit kleinen Spässchen versetzten
Auflockerungsversuche, ging er gar nicht ein. Mist – das wirkte doch sonst
immer! Das konnte heiter werden. Ich sah schwarz!
Also quälten wir uns weiter
durch die Fragen und mein Gefühl wurde immer schlechter – von wegen nur
Überprüfen ob meine Angaben stimmten! Tsssss...
Der Punkt war, dass er genau
wissen musste, was meine Firma von den anderen Marketingfirmen unterschied,
welche es in Trinidad schon gab. Das zu formulieren war nun meine Aufgabe...
Hört sich nicht so schwierig an, aber macht das mal, wenn euer Hirn vor lauter
Aufregung nur noch knapp in der Lage ist, eure Körperfunktionen unter Kontrolle
zu halten. Keine Chance!
So in etwa nach einer Stunde
taute der Officer dann etwas auf und ab dem Moment war mein Kopf wieder in der
Lage einigermassen Produktivität aufzunehmen.
Der Beamte bat mich noch bevor er sich verabschiedete, ihm eine Zusammenfassung meiner Aussagen als Email zu schicken - natürlich am selben Tag - denn jetzt nach 3 Monaten hatte man es plötzlich eilig... Der Beamte des Ministeriums musste am Folgetag, nach Erhalt meiner Message, seinen Bericht mit seiner Prognose, über Sinn oder Unsinn meiner Tätigkeit, beim Ministerium für nationale Sicherheit abgeben und seine Aussage war ein wichtiger Bestandteil der Entscheidung für oder gegen meine Arbeitserlaubnis. Ich war also ab Nachmittags am schreiben, umformulieren und korrigieren, natürlich alles in Englisch. Stress pur und es folgten mal wieder:
Der Beamte bat mich noch bevor er sich verabschiedete, ihm eine Zusammenfassung meiner Aussagen als Email zu schicken - natürlich am selben Tag - denn jetzt nach 3 Monaten hatte man es plötzlich eilig... Der Beamte des Ministeriums musste am Folgetag, nach Erhalt meiner Message, seinen Bericht mit seiner Prognose, über Sinn oder Unsinn meiner Tätigkeit, beim Ministerium für nationale Sicherheit abgeben und seine Aussage war ein wichtiger Bestandteil der Entscheidung für oder gegen meine Arbeitserlaubnis. Ich war also ab Nachmittags am schreiben, umformulieren und korrigieren, natürlich alles in Englisch. Stress pur und es folgten mal wieder:
TAGE DES ZITTERNS
Hab ihr auch schon gebetet,
wenn euch etwas ganz, ganz, ganz wichtig war? Und habt ihr auch teilweise ein
schlechtes Gewissen bekommen, weil man ja schon fast irgendwie versucht hat,
Gott zu erpressen? So wie in etwa:
„Lieber Gott, wenn du das
jetzt für mich regelst, dann werde ich nie wieder um etwas bitten und ab
nächsten Sonntag regelmässig in die Kirche kommen?“ Das war jetzt nur ein
Beispiel, aber ich bin mir sicher, so oder so ähnlich habe die meisten Menschen
schon Gebete formuliert...
Und
ich habe gebetet – nicht nur ein Mal!
Und dann: nach drei Monaten und fast zwei Wochen kam der erlösende Anruf:
ich durfte mein Dokument abholen. Mein Gott war ich froh! Leider hatte man mir
die beantragten zwei Jahre mal wieder auf eines gekürzt, aber in diesem Moment
war ich so erleichtert, das mir das schnurzpiepegal war, das kann man sich ja
vorstellen, oder?
Und gerade noch rechtzeitig!
Ich hatte ja meine Reise nach Deutschland schon gebucht und mein Flug war schon
eine Woche später. Ganz schön knapp aber hat noch gepasst. Glück gehabt.
Und
ach ja: ich habe mich natürlich auch bei Gott bedankt, wie sich das gehört. Was
ich ihm damals dafür versprochen habe, bleibt unser Geheimnis!
Freitag, 10. April 2015
4. Immigration Division – alle Jahre wieder... 1. Teil
Die ersten 3 Monate
Aufenthalt, welche man gleich bei der Einreise erhält, sind schnell vorbei und
dann? Wie geht’s weiter? Wie ist die Gesetzeslage für uns Ausländer im neuen
Land? Das sind alles Dinge, welche man rechtzeitig abchecken sollte, um keine
bösen Überraschungen zu erleben - und dies am Besten bevor man die Heimat verlässt! Aber Frau war ja vorausschauend und
ging im Jahr vor der Auswanderung doch gleich mal in Trinidad & Tobago zum
Anwalt - der muss ja schliesslich wissen, wie das alles funktioniert. Wenn
dieser dann noch von Bekannten empfohlen wird, dann ist er sicherlich richtig
gut und sein Geld wert...
Denkste! Ganz böse
Falle! Dieser Anwalt gab mir so tolle Tips, dass ich mit Töchterchen und meinem
ganzen Gepäck, nach den ersten 4 Monaten schon fast wieder im Flieger retour
sass. Nach Hause kann ich ja nicht sagen, wir hatten keins mehr.
Das Haus des Schreckens
Zwei Wochen bevor
mein Aufenthalt ablief, stand ich brav bei der Immigration auf der Matte –
unwissend! Als erstes kam ich mit meinem ärmellosen Kleid gar nicht erst ins
Gebäude rein – ärmellos ist BÖSE und in den Gebäuden von Behörden nicht gestattet,
es gibt schliesslich einen Dress-Code – woher sollte man das denn nun schon
wieder wissen? Also zurück zum Auto und bei gefühlten 500C° - der ungefähren Temperatur,
bei der eine Pizza im Holzofen gebacken wird – eine Jacke übergeworfen und
zurück ins Gebäude...
An der Glas-Eingangstür
im ersten Stock des abgenutzten, ungepflegten Gebäudes, gab’s eine Nummer (solche,
wie wir damals in der Disco bekamen, wenn wir Getränke bestellten, die dann an
einer Verlosung teilnahmen, ihr erinnert euch sicher) und man musste in einem
Wartsaal mit ca. 150 weiteren wartenden Personen ausharren, bis die Nummer
ausgerufen wurde und sich dann zum Schalter vorkämpfen. Gewinnen konnte man
jedoch nichts - ausser an Erfahrung...
Es war unangenehm dort, überfüllt und schmuddelig. Ich mag keinen so engen Kontakt mit Leuten, die mir völlig fremd sind. Ein alter, kleiner Röhrenfernseher und die Klimaanlage liefen auf Hochtouren und nach einer Weile war ich über die Jacke dann schlussendlich doch recht froh. Als ich nach ca. einer Stunde endlich dran kam, gab man mir nach dem Ausfüllen eines Antragsformulars, einen Interviewtermin in 4 Wochen und ich stand wieder auf der Strasse. Mein Aufenthalt verlängerte sich automatisch bis zum notierten Termin. Wow bis dahin echt easy. Ich war total happy! Erfolgserlebnis!
Dann der Schock!
Als 4 Wochen später meine
Verlängerung abgelehnt wurde, dachte ich, ich muss gleich in Ohnmacht fallen. Ich
war nur noch geschockt! Hatte ich mich doch genau daran gehalten, was der
Anwalt mir auferlegt hatte und mit der Möglichkeit dieser Entwicklung so
überhaupt nicht gerechnet. Komischerweise konnte ich den Rechtsverdreher nach diesem
Schlag ins Gesicht nicht mehr erreichen... Ich frage mich warum ;-)!
Möglicherweise wusste er nicht, wie er mir für mein begeistertes Fanschreiben,
welches ich nach dem Besuch der Immigration per Email an ihn gesendet hatte,
danken sollte. Ich für meinen Teil dachte nur: `Warum empfiehlst du Oberarsch
mir nicht einfache einen Kollegen, wenn du Pfeife keine Ahnung hast? Mein
Vertrauen in diese „Null“ hätte uns fast die Auswanderung gekostet! Idiotendepp
blöder!
Glück im Unglück
Das, was in
Europäischen Ländern funktioniert, ist hier gleich chancenlos. Und wer meint
die Amerikanischen Einwanderungsgesetze sind streng, der war noch nie in
Trinidad & Tobago und hat versucht, länger als drei Monate zu bleiben. Alles
was man von irgendwelchen Leuten aus früheren Zeiten darüber im Internet zu
lesen bekommt, ist längst nicht mehr zutreffend und rein spekulativ! Und: auf
Europäer hat hier auch keiner gewartet... Urlaub ok, Geld da lassen super aber
dann verzieht euch bitte wieder!
Glücklicherweise gab
mir die Beamtin der Immigration einen Tip: falls ich jemanden finden würde, der
mir einen Job gibt und ein Work Permit für mich beantragt, gäbe es da schon
noch Möglichkeiten. UMPF... Leichter gesagt als getan. Für diese Aktion
benötigt man in Trinidad & Tobago eine bestimmte, recht anspruchsvolle
Unternehmensform: eine Ltd. (limited) – gar nicht so einfach, da fündig zu
werden.
Also, Stolz
vergessen und auf Betteltour gehen... Aber: nach einigen Fehlversuchen,
massenhaftem Gebettel und Geschleime, hatte ich Glück und fand tatsächlich
einen Werbegrafiker, welcher genau das für mich in Angriff nahm. Da zeitmässig
nun alles etwas knapp war, legte man mir auf der Behörde nahe, doch mal kurz
auszureisen und weil man gnädig mit der naiven, gutgläubigen Deutschen und
deren Schweizer Kind war, mussten wir nicht nach Europa - ein anderes Land in
der Karibik wurde ausnahmsweise in diesem Fall ebenso akzeptiert. UFFFF...
Auf Rihannas Spuren – Barbados, wir
kommen!
Also dann mal ruck
zuck nach Barbados geflogen für 3 Tage! Nach der wahnsinnig langen Flugdauer
von 30 Minuten, sind wir sicher dort gelandet und hatten eine einigermassen
schöne Zeit, überschattet jedoch von meiner Furcht, dass wir eventuell Probleme
bei der Wiedereinreise in Trinidad haben könnten. Das war unwahrscheinlich belastend...
Die Sorgen und Nöte vor dem Teenager zu verbergen wurde zu einer weiteren
Challenge! Sie sollte sich ja schliesslich nicht ängstigen, sondern ein paar
Ferientage geniessen. Es reichte ja, wenn ich die Hosen voll hatte.
Es ging jedoch alles
glatt, da ich, wie von der Immigration empfohlen, einen Arbeitsvertrag vorlegen
konnte, den mir mein zukünftiger Arbeitgeber, ein paar Stunden vor dem Abflug,
per Email nach Barbados schickte. Ja, er kam des Öfteren mit wichtigen Dokumenten im letzten Moment um die Ecke, das hat teilweise echt Nerven und schlaflose Nächte gekostet. In erster Linie waren wir jedoch DANKBAR und froh, dass sich jemand diese Mühe überhaupt machte, ist ja nicht selbstverständlich!
Ich möchte gar nicht näher beschreiben, was es für eine Geburt war, den Vertrag dann im Hotel auszudrucken. Manchmal nervt diese karibische Gelassenheit schon ungemein, gerade wenn man wie ein Dampfkessel unter Druck steht...
per Email nach Barbados schickte. Ja, er kam des Öfteren mit wichtigen Dokumenten im letzten Moment um die Ecke, das hat teilweise echt Nerven und schlaflose Nächte gekostet. In erster Linie waren wir jedoch DANKBAR und froh, dass sich jemand diese Mühe überhaupt machte, ist ja nicht selbstverständlich!
Ich möchte gar nicht näher beschreiben, was es für eine Geburt war, den Vertrag dann im Hotel auszudrucken. Manchmal nervt diese karibische Gelassenheit schon ungemein, gerade wenn man wie ein Dampfkessel unter Druck steht...
Zurück auf Anfang
Man gab mir bei der Wiedereinreise dann gnädigerweise 14 Tage Aufenthalt. In dieser Zeit konnten mein potentieller Arbeitgeber und ich dann das Work Permit beantragen. Was hierfür alles nötig war, möchte ich nicht im Detail beschreiben. Es würde einen eigenen Artikel füllen. Unvorstellbar! Und da motzen wir Deutsche und auch die Schweizer über die Bürokratie im Land... Ich wäre froh gewesen, so was wie diese hier vorzufinden und habe mir damals geschworen, dass ich im ganzen Leben diese Torturen nicht nochmals durchmachen werde! Lieber barfuss durch die Hölle und zurück!
Mit dem Beleg des
eingereichten Antrags gab’s dann eine weitere Verlängerung. Vielleicht sollte
ich nicht erzählen, dass mein Boss mit dem Dokument erst auftauchte, als ich bereits
für den Termin für die Verlängerung im Warteraum der Immigration sass. Ich habe
nur gebetet, dass er kommt, bevor man meine Nummer aufruft und Blut und Wasser
geschwitzt. Das war glücklicherweise dann auch so.
Nach unendlichen 2 Monaten konnte das Work Permit beim Ministry for National
Security abgeholt werden. Die beantragten 2 Jahre waren zwar auf nur eines
gekürzt worden, jedoch in dem Moment war mir das sowas von schnurzpiepegal...
Nun hatte ich schliesslich die Gelegenheit, ein ganzes Jahr nach einer besseren
Lösung zu suchen. Kosten für den ganzen Spass incl. Landing Deposit: 8’000 CHF
oder über 6'500 Euro! Keine Kleinigkeit!
Wie’s weiter geht...
Der ursprüngliche
Plan war ja, hier mit meiner eigenen Firma durchzustarten. Die Inseln haben
durchaus Potential und ernstzunehmende Konkurrenz gibt’s kaum. Der
Verdrängungskampf ist noch nicht so weit fortgeschritten wie in Europa, was das
ganze auch nicht uninteressanter machte. Da der Anwalt jedoch einen anderen Weg
empfahl, um zuerst Zeit zu schinden, damit wir diese zur Firmengründung zur
Verfügung hatten, hatte ich dieses Vorhaben für unbestimmte Zeit erst mal ad
acta gelegt.
Nun kramte ich genau
das wieder hervor. Mehr darüber in Kürze im Teil 2!
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